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Wie ich 100 Bücher pro Jahr lese

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Im letzten Jahr habe ich es endlich geschafft: Ich habe über 100 Bücher gelesen (ja, echte Bücher, keine Zusammenfassungen). Dieses Ziel zu erreichen hat mich über vier Jahre an Training gekostet! Wie ich es geschafft habe, liest Du in diesem Artikel.

Im Wesentlichen sind es drei Zutaten, die ich in diesem Artikel vorstellen werde:

  1. Die Macht der Gewohnheit: Tägliches Lesen, sodass das Lesen Teil der eigenen Identität wird
  2. Die Macht der Motivation: Tracken des Lesefortschritts in einem Lesetagebuch, das durch ein wunderschönes Dashboard motiviert
  3. Die Macht der zwei Kanäle: Lesen im Fusion-Modus, sodass konzentrierter und schneller gelesen wird und mehr Wissen im Gehirn bleibt

Es gibt keine geheimen Tricks oder Abkürzungen

Bevor wir uns den drei Zutaten widmen, schauen wir uns zunächst noch vermeintliche Lösungen an, die nicht funktionieren. Solche »Lösungen« sind:

  • Zusammenfassungen lesen: Tay Lopez, ein anerkannter Scharlatan aus den USA hat einen TEDx-Talk gehalten, in welchem er behauptet, ein Buch pro Tag zu lesen. Das ist natürlich eine Lüge: In Wahrheit liest er Zusammenfassungen. Die Wahrheit ist: Gute Bücher lassen sich nicht zusammenfassen! Niemand liest auf Wikipedia die Zusammenfassung von Harry Potter und ist dann der Meinung, es sei »unnötig« den Roman zu lesen. Dasselbe gilt für gute (!) Sachbücher. Wer meint den Inhalt eines guten Sachbuchs durch eine Zusammenfassung erlernen zu können, ist auf dem Holzweg. Ich halte daher sehr wenig von sämtlichen Seiten, die Bücher in zusammengefasster Form darbieten (zum Überblick ist eine Zusammenfassung natürlich nicht unpraktisch).
  • Speed-Reading: Viele semi-seriöse Bro-Marketer und andere Gestalten bieten Speed-Reading-Kurse oder dergleichen feil. Früher habe ich mir verschiedene derartige Techniken angeschaut – habe dann aber schnell festgestellt, dass man damit nicht sehr weit kommt.

Warum funktionieren diese Lösungen nicht? Lesen ist eine mechanische Beschäftigung, die man nur unwesentlich beschleunigen kann. Hinter dem Lesen steckt eine recht intuitive Mathematik. Darüber habe ich bereits in einem kurzen Artikel geschrieben. Diese Mathematik sieht wie folgt aus:

Für jede Minute, die Du täglich liest, liest Du ein Buch pro Jahr. Bedeutet: 10 Minuten tägliches Lesen sind etwa 10 Bücher pro Jahr.

An dieser Wahrheit führt kein Weg vorbei. Tatsache ist: Es gibt keine Abkürzungen. Bedeutet: Ein Buch muss von vorne bis hinten gelesen werden (wenn es gut ist; wenn es nicht gut ist, kann man es als DNF (did not finish) deklarieren und sich besseren Büchern zuwenden – das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher), damit der Inhalt ins Gehirn übertragen wird.

Was sind denn nun aber die Methoden, die funktionieren? Schauen wir sie uns nun an.

1. Die Macht der Gewohnheit: Lesen als Teil eines HabitSystems

Vor fünf Jahren lebte ich in San Diego und habe dort ein Auslandssemester gemacht. Inspiriert von der kalifornischen Sonne habe ich damit begonnen, mir aktiv Gewohnheiten anzueignen. Ganz konkret bedeutet das: Ich lege mir eine Excel-Tabelle an, in der ich jeden Tag eine grüne »1« eintrage, wenn ich eine Seite gelesen habe.

Diese Habit-Tabelle nutze ich für tägliche Gewohnheiten wie Lesen, Schreiben und Spanisch lernen. Auch heute, fast 2.000 Tage nach dem Beginn meiner »Habit-Journey« nutze ich diese Tabelle weiter – in fast unveränderter Form. Sie sieht so aus:

Meine Habit-Tabelle im Q3 2020
Meine Habit-Tabelle im Q3 2020

In meinem Buch The HabitSystem beschreibe ich, wie Du Dir langfristig und nachhaltig Gewohnheiten aneignen kannst. Es ist dasselbe System, das ich bis heute sehr erfolgreich nutze.

Halten wir also fest: Du musst täglich lesen, damit es Teil Deiner Identität wird. Ansonsten bleibt das Lesen immer nur ein diffuser Wunsch. Ein Fußballer ist Fußballer, weil er täglich trainiert und spielt – es ist Teil seiner Identität. Wer täglich liest, wird im Laufe der Zeit automatisch zu einem avid reader.

2. Die Macht der Motivation: Ich baue mir ein Lesetagebuch

Ich habe also seit September 2015 nahezu jeden Tag (bis auf ein paar wenige Ausnahmen) gelesen, das war der Anfang.

Über die Jahre hinweg hat sich mein Lese-Pensum immer weiter gesteigert. Waren es 2016 beispielsweise 38 Bücher, so konnte ich im Jahr 2019 ganze 81 Bücher lesen. Betrachte ich jetzt die vergangenen 12 Monate (also Oktober 2019 bis September 2020), so sind es 113 Bücher, die ich gelesen habe. Das Lesetagebuch ist hierfür mitverantwortlich.

Ich gebe es zu: Zu einem gewissen Grad bin ich ein Kontroll-Freak (vielleicht bin ich deshalb im Finance-&-Controlling-Bereich gelandet). Das tägliche Lesen war für mich nicht genug. Also habe ich mir ein Dashboard mit kleiner Datenbank gebaut, mit dem ich meinem Lesefortschritt festhalte.

Ich nenne es das Lesetagebuch. Es hat eine ganz ähnliche Entwicklung durchgemacht, wie mein Lerntagebuch. Im Grunde genommen funktioniert es nach derselben Methodik:

Ich tracke, wie viel ich mache (Lesetagebuch: Lesen; Lerntagebuch: Lernen) und visualisiere meinen Fortschritt in einem wunderschönen Dashboard.

Mein Lesetagebuch-Dashboard sieht im September 2020 so aus:

Das Dashboard meines Lesetagebuchs
Das Dashboard meines Lesetagebuchs

Wie nutze ich also ich das Lesetagebuch-Dashboard?

Das Lesetagebuch besteht aus zwei Elementen:

  • Einer Liste mit allen meinen Büchern: In dieser »Datenbank« hat jedes Buch eine Zeile mit Informationen wie Autor, Titel und wann ich es begonnen und beendet habe. Das sind die Daten.
  • Einem Dashboard, das den Fortschritt visualisiert: Die aggregierten Daten aus dieser Datenbank werden im Dashboard visualisiert. Das ist die Visualisierung der Daten.
Im Dashboard sehe ich wie viele Bücher ich in jedem Monat gelesen habe – das motiviert mich sehr
Im Dashboard sehe ich wie viele Bücher ich in jedem Monat gelesen habe – das motiviert mich sehr

So sieht die Datenbank aus (das Dashboard sieht man bereits weiter oben):

Die Bücher-"Datenbank" in meinem Lesetagebuch
Die Bücher-„Datenbank“ in meinem Lesetagebuch

Das Lesetagebuch ist etwas für verrückte Menschen wie mich. Falls es Dich interessiert, kannst Du es hier erwerben. Ich werde wahrscheinlich an anderer Stelle noch mal ausführlich über die einzelnen Elemente des Lesetagebuch-Dashboards schreiben (z. B. was es mit der KPI Coverage auf sich hat, oder wie ich forecaste, wie viel ich noch lesen werden).

Wann immer ich ein neues Buch kaufe (und das kommt sehr oft vor, im Jahr 2019 waren es über 100 Bücher), trage ich es in die Datenbank ein. Im Laufe der Zeit sind so fast 400 Bücher zusammengekommen, von denen ich bisher etwas weniger als 300 gelesen habe.

3. Die Macht der zwei Kanäle: Fusion-Lesen – der Turbo fürs Lesen

Als Leser denkst Du Dir jetzt vielleicht: Ok, dieses Dashboard und die Tabelle sind ja ganz nett, aber es beantwortet nur zum Teil die große These.

Schauen wir uns deshalb die dritte Zutat an, die den wesentlichen Treiber des massiven Anstiegs der gelesenen Bücher darstellt.

Was ist Fusion-Lesen?

Fusion bedeutet, dass ich das physische Buch/das Kindle E-Book lese und gleichzeitig auf meinen Kopfhörern das Audible-Hörbuch höre.

Die Vorteile von Fusion-Lesen

Was sind die Vorteile von Fusion, und wie ermöglicht es, so viel zu lesen?

1. Fusion ermöglicht 100%ige Konzentration. Wenn ich ein Hörbuch höre und durch die Stadt laufe, merke ich mir (leider) nur einen Bruchteil des Inhalts – zu groß sind die Ablenkungen, die durch den visuellen Kanal auf das arme Gehirn einprasseln. Ähnlich ist es bei einem »normalen« Buch: Wenn ich ein Buch lese, schweifen die Gedanken oft ab – die Konzentration geht verloren. Anders ist es beim Fusion-Lesen: Da auf zwei Kanälen eine kongruente Information vermittelt wird, steigt die Konzentration – die Ablenkungen werden minimiert und ich kann mich vollumfänglich dem Inhalt des Buches widmen.

2. Fusion sorgt dafür, dass das Gelesene im Gehirn bleibt. Da beim normalen Lesen (Buch oder E-Book) oder dem Hören eines Hörbuchs nur auf einem Input-Kanal Wissen ins Gehirn transportiert wird, geht Wissen verloren. Gerade beim Hörbuch-Hören merkt man das: Es bleibt nur ein Bruchteil hängen. Ich empfehle das Hören von Hörbüchern als Solo-Medium deshalb ausdrücklich nur für seichte oder leicht verständliche Inhalte. Sachbücher nur zu hören sorgt dafür, dass das Wissen nur in Bruchstücken behalten wird! Ganz anders ist es bei Fusion. Hier wird das Wissen auf zwei Kanälen ins Gehirn transportiert. Die Folge: Es bleibt deutlich mehr hängen. Toll!

3. Fusion ist schneller als ein Hörbuch und normales Lesen. Aus der erhöhten Konzentration folgt, dass die Hörgeschwindigkeit im Vergleich zu einem normalen Hörbuch erhöht werden kann. Und da man die Wörter hört, während man sie liest, ist es auch schneller als normales Lesen: Man verrutscht nicht in der Zeile und kann so in Windeseile das Buch lesen. Wie geht das? Mit der Audible-App kann man die Wiedergabe regulieren: Die Auswahl reicht von 0,5 bis 3,5-facher Geschwindigkeit in 0,1-Intervallen – das finde ich grandios! Ich lese die meisten Bücher mit einer 2,0- bis 3,0-fachen Geschwindigkeit. Ein Hörbuch von 30 Stunden Dauer (was ungefähr 500–750 Seiten entspricht) wird so in 10 bis 15 Stunden gelesen. Fusion-Lesen ist der Turbo fürs Lesen. Ich erkläre es gerne wie folgt:

Stell Dir vor, Du hast einen USB-Port in Deinem Gehirn und steckst einfach einen USB-Stick rein und kopierst ein Buch in Dein Gehirn – so ähnlich ist Fusion-Lesen.

Die Nachteile von Fusion-Lesen

Fusion-Lesen hat natürlich auch Nachteile – aber wenn man sie genauer betrachtet, fallen sie nicht wirklich ins Gewicht.

Fusion-Lesen ist teurer als normales Lesen. Wenn Du ein Buch im Fusion-Modus lesen willst, setzt das voraus, dass Du sowohl das Hörbuch als auch die physische Variante oder eBook-Variante besitzt. Du musst also zweimal für das Buch bezahlen. Ich halte diesen Nachteil für vernachlässigbar. Bücher sind sehr günstig – es gibt wenige Investments, die einen besseren ROI aufweisen, wenn überhaupt! Die meisten Taschenbücher kosten etwa 10 Euro. Die Hörbuch-Variante eines Buches kostet ebenfalls etwa 10 Euro. Mit einem Audible-Abo bezahlt man monatlich 10 Euro und kann sich dafür ein beliebiges Hörbuch aussuchen (und für immer behalten). Die ersten drei Monate kosten sogar nur 5 Euro pro Monat. Außerdem gibt es bei Amazon das Hörbuch oft (und immer öfter) günstiger, wenn man bereits die Kindle-Variante besitzt. Bei vielen englischsprachigen Büchern bezahlt man so zusätzlich zum Kindle-eBook nur 3,95 Euro oder 5,95 Euro.

Bei vielen Büchern gibt es beim Kauf des eBooks eine Vergünstigung für das Hörbuch
Bei vielen Büchern gibt es beim Kauf des eBooks eine Vergünstigung für das Hörbuch

Fusion-Lesen geht nicht immer. Ein Hörbuch kann man während der Autofahrt hören oder während man als rational flâneur durch die Stadt schlendert. Ein Fusion-Buch muss man – wie ein normales Buch – in einer Umgebung lesen, die Konzentration ermöglicht. Diesen Nachteil hat das Fusion-Buch mit einem normalen Buch also gemein. Außerdem braucht man Kopfhörer, aber die meisten Menschen, die ich kenne, besitzen solche.

Fusion-Lesen ist nicht bei jedem Buch verfügbar. Der größte Nachteil des Fusion-Lesens ist, dass es nicht bei jedem Buch verfügbar ist. Nicht jedes Buch hat eine Hörbuch-Variante. Bei mir führt dies zum nachteiligen Trend, dass ich nur noch Fusion-Bücher erwerbe. So geht mir sicherlich das ein oder andere interessante Buch verloren. Es kann auch sein, dass ein sehr gutes Buch in der Hörbuch-Variante einen sehr schlechten Sprecher hat. Glücklicherweise gibt es im deutschsprachigen Raum wirklich viele hochkarätige Sprecher. Zu meinen Favoriten gehören: Christian Berkel, Frank Arnold, Rufus Beck und Oliver Rohrbeck.

Fazit

Lesen macht Spaß, Lesen macht schlau und langfristig macht Lesen auch reich: Reich an Wissen, und mit großer Wahrscheinlichkeit auch an Geld. Lesen ist mechanisch, es gibt keine Abkürzungen. Es gibt aber drei Möglichkeiten, die mir dabei helfen, 100 Bücher und mehr pro Jahr zu lesen.

Die erste Möglichkeit ist das tägliche Lesen – Lesen ist Teil meiner Identität geworden. Das hat aber seine Zeit gedauert. Mein Tipp: Fang klein an, und steigere Dich dann kontinuierlich. Eine Seite pro Tag (aber jeden Tag) ist ein sehr gutes Ziel. Sobald das Lesen Teil der eigenen Identität geworden ist, macht es Spaß. Das ist die Macht der Gewohnheit.

Die zweite Möglichkeit besteht in der Nutzung eines Lesetagebuchs. Diese Methode mag nicht für jeden geeignet sein, das ist mir bewusst. Mir macht es großartigen Spaß, mein Lesetagebuch zu führen und meine KPIs in die Höhe zu treiben. Das ist die Macht der Motivation.

Die dritte Möglichkeit besteht im Fusion-Lesen. Bücher im Fusion-Lesen werden auf zwei Kanälen kongruent ins Gehirn übertragen. Das sorgt (1) für eine bessere Konzentration, (2) einen geringfügigen bis mittleren Anstieg der Lesegeschwindigkeit und (3) – das ist wahrscheinlich am wichtigsten – dafür, dass mehr Wissen im Gehirn bleibt. Das ist die Macht der zwei Kanäle.

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  • […] 100 Bücher pro Jahr […]

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  • Hi Lukas,

    danke für den Beitrag, fand ich interessant. Insbesondere die Daumenregel mit den Minuten pro Tag fand ich basierend auf eigener Erfahrung einleuchtend. Ich habe ca ~65 Bücher im letzten Jahr gelesen (grob ausgezählt auf Basis meiner kindle Bestellhistorie), lese meistens Abends vorm schlafen und dann zwischen 10 Minuten (Buch nicht so spannend, müde) bis 4 Stunden (kann nicht aufhören zu lesen, zu spannend). Eine Stunde im Schnitt erscheint mir treffend, daher passt die Approximation -> coole Sache.

    Ein wichtiger Aspekt ist denke ich auch welche Bücher gelesen werden. Wenn man nur dicke Schinken wie bspw. die Säulen der Erde oder Der Medicus liest sinds weniger pro Jahr (wen es interessiert um bspw. die oben genannten ~65 einzuschätzen, ich lese seit Anfang 2018 fast nur LitRPG/GameLit Romane, mein Favorit und ein gutes Beispiel ist folgende Reihe: https://www.amazon.de/Countdown-Unterwerfung-Wirklichkeit-Buch-LitRPG-Serie-ebook/dp/B07NGQQ1C2)

    Zum Thema Motivation könnte man noch hinzufügen, dass Sachbücher vs Romane lesen vermutlich eine unterschiedliche Ausgangsmotivationen mitbringen. Ich lese mehr oder weniger ausschließlich Romane, weil Lesen ist für mich ein Abschalten und in andere Welten eintauchen. Zumindest für mich ist die Motivation Sachbücher zu lesen deutlich geringer.

    Fusion Lesen kannte ich noch nicht. Meine erster Gedanken war, dass es mir vermutlich zu langsam wäre immer auf den Vorleser zu warten. Dem liegt die Annahme zugrunde dass sprechen langsamer ist als lesen. Außerdem: Wenn mir bestimmte Stellen im Buch besonders gut gefallen lese ich diese auch mehrmals, um den Moment voll auszukosten. Das stelle ich mir mit Fusion Lesen auch etwas umständlich vor.
    Habe aber wie gesagt keine Erfahrungen damit, das waren nur die Gedanken die mir kamen. Hast du zu den beiden genannten Punkten Erfahrungen?

    Viele Grüße,
    David

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  • John Farson
    9. Juni 2023 7:54

    Ich tracke mein Literatur Pensum über eine App und finde auch, die Anzahl der Bücher sagt erstmal wenig aus. Viel wichtiger ist die Seitenanzahl und über die Jahre hat sich herauskristallisiert, dass diese doch immer relativ gleich bleibt. Bei mir bewegt sie sich immer zwischen 40 und 50 000 Seiten pro Jahr.
    Noch ein Gedanke zum Fusionslesen: Für mich klingt es absolut furchtbar, weil es mir keine Raum für eigene Gedanken lässt. Ich bin aber sowieso kein Freund von Hörbüchern, denn wie Sie richtig bemerkt haben, schweifen die Gedanken sehr schnell ab. Wenn ich mir nun vorstelle, während des Lesen die Geschichte gleichzeitig auch noch zu hören… Wo findet sich dann noch Platz, dass Gelesene zu verarbeiten, den Plot in Kontext zu setzen, über die Figuren nachzudenken, Sympathien und Antipathien zu verteilen usw.? Ganz abgesehen von Markierungen und Anmerkungen, die ich im Reader immer wieder setze. Manchmal gehe ich auch gerne nochmal zurück, um einen Absatz von vor zwei Seiten nochmal zu rekapitulieren. Das alles wäre dann mit enormen Aufwand verbunden, der mich komplett aus dem Lesefluss reißen würde.
    Nicht böse gemeint, aber für mich ist der Inhalt der Bücher viel wichtiger, als ihre reine Anzahl. Im Grunde tracke ich nur für mich selbst, um einen Überblick zu erhalten und zu erfassen, ob sich mein Verhalten entwickelt bzw. auf diesem Level reicht. Das hier klingt eher nach dem olympischen Gedanken. Aber das ist nur meine Perspektive, denn jeder soll tun was ihm gefällt und Spaß bringt.

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